Lok-Mannschaftsbus erreichte nach 66 Stunden sein Ziel
Zwei Wochen nach Beginn ihrer lebensgefährlichen Flucht aus der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind 50 Kinder und Betreuer eines Kinderheims im nordrhein-westfälischen Lage angekommen. Dort wurde durch die Initiative von Privatleuten innerhalb nur einer Woche aus einem leerstehenden Gebäude ein komplett funktionstüchtiges Kinderheim. Die kurzfristig organisierte Rettungsaktion wurde mit dem Mannschaftsbus des 1. FC Lokomotive Leipzig realisiert.
Am 12. März startete der Mannschaftsbus des Regionalligisten um 3.30 Uhr im heimischen Bruno-Plache-Stadion auf seine etwa 1.200 Kilometer lange Fahrt ins rumänische Satu Mare, unweit der Grenze zur Ukraine. Innerhalb von nur 24 Stunden hatte das Lok-Netzwerk um Sponsoren und Fans Hilfsgüter organisiert, die mit an Bord waren (Foto l.) und schließlich an einem Lager der Malteser abgeliefert wurden. Auch in den beiden rumänischen Kinderheimen, die die Geflüchteten aufgenommen hatten, kamen u.a. Lebensmittel aus Leipzig an. Ohne große Probleme erreichte unser Mannschaftsbus am Samstagabend um 21.30 Uhr den Ort Satu Mare.
Am nächsten Morgen, 13. März, startete der Bus dann mit 50 Kindern und Betreuern in Richtung Deutschland. Gemeinsam mit den drei Busfahrern wurde an Bord gesungen und gelacht. Momente, in denen der Krieg für ganz kurze Momente vergessen schien. Auf einem Rastplatz an der Grenze von Ungarn zur Slowakei wurde getobt und Fußball gespielt.
Schließlich erreichte der Mannschaftsbus am Montagabend nach gut 66 Stunden nach der Abfahrt in Leipzig – sein Ziel Lage. Von hier war die Rettungsaktion, ausgehend vom Handwerker David Albrecht, gestartet.
Wir, das gesamte Team, die im Vorder- und Hintergrund mitgewirkt haben, sind glücklich, dass wir mit dieser emotionalen Hilfsaktion 50 Kindern und deren Begleitern einen Weg aus diesem Krieg bereiten konnten. Wir möchten den vielen Menschen und Unternehmen danken, die uns hierbei so unkompliziert unterstützt haben.
Alexander Voigt
1. FC Lokomotive Leipzig