Das Mockauer Brockhaus-Gymnasiums aus dem Jahr 1885 thront im Schatten der beiden Plattenbau-Hochhäuser recht imposant im Stadtgebiet. Nebenan geht die Sanierung des zweiten Gebäudes zügig voran. „Die Stadt macht merklich Druck. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan und sollen zum Schuljahr 2019/20 abgeschlossen sein“, bekräftigt Schulleiter Ralf Tramm zum Tag der offenen Tür Anfang Februar. Vor allem habe die Stadtverwaltung mehr Geld in die Hand genommen und die ursprünglich energetische Sanierung auf die gesamte Gebäudeausstattung ausgedehnt.
5-zügig wird das Brockhaus künftig sein, und die Anzahl der Schüler kann demsprechend von rund 740 noch etwas nach oben klettern. Die angebotenen Fremdsprachen sind Englisch, Französisch, Latein und Russisch. Neben den natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Profilen entfalte das künstlerisch-musische Profil dank Chorauftritten sowie Teilnahmen an Wettbewerben eine besondere Außenwirkung, erläutert Tramm. Zudem verjünge sich das Lehrerkollegium spürbar. „Erfahrung, Professionalität und jugendlicher Elan bilden meistens eine gute Mischung“, so der Schulleiter.
Etliche Viertklässler besuchen bereits vor dem Tag der offenen Tür regelmäßig das Gymnasium in der Kieler Straße 72b. In den Vorkursen schnuppern die Noch-Grundschüler in unterschiedliche Unterrichtsfächer hinein, entwickeln so einen Bezug zum Brockhaus und wollen letztlich genau hier ihre Hochschulreife erwerben. Klingt gut. Aber die Charakterisierung ist noch nicht markant genug. „Unsere Stärke ist ganz eindeutig die Internationalität“, betont Tramm. Nicht nur wegen der DAZ-Vorbereitungskurse und weil Integration und Inklusion am Brockhaus so groß wie möglich geschrieben werden, sondern wegen der Austausche mit Schulen in Brest (Frankreich), Nanjing (China), Mineapolis (USA) und Bad Wimpfen. Darüber hinaus pflegt das Gymnasium Kooperationen mit dem Schauspielhaus, dem Lions-Club „Leipziger Ring“ sowie dem Förderschulzentrum „Schloss Schönefeld“.
Von besonderer Bedeutung war im vorigen Schuljahr, dass Neuntklässler des gesellschaftswissenschaftlichen Profils im Rahmen des INTIGRA-Projektes bei einem Film mitwirkten: Ein neuseeländischer Filmemacher drehte über einen irakischen Flüchtling, der zuerst von Mossul nach Leipzig kommt und dann hier Fuß fassen will. Der Streifen kam beim ersten Mockauer Sommer in der Stadtteilbibliothek zur Aufführung.
Brockhaus-Gymnasium
Kieler Straße 72b
04357 Leipzig
www.brockhaus-gymnasium.de
Text: Frank Willberg