Bereits Mitte Oktober 2023 startete die landesweite Kampagne der Polizei Sachsen zum Kriminalitätsphänomen Telefonbetrug. Ob Schockanrufe, Falscher Polizist, Gewinnversprechen oder der klassische Enkeltrick – hinter all diesen Anrufen verbergen sich die hinterhältigsten Lügengeschichten, welche die Täter überaus überzeugend vortragen. Sie nutzen gekonnt verschiedene Taktiken, um an das Vermögen, Schmuck und andere Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Sie geben sich als vermeintliche Familienangehörige, Polizisten, Staatsanwälte, Ärzte oder Bankmitarbeiter aus und versuchen, ihre Opfer mit psychologisch geschickter Gesprächsführung zu täuschen.
Die zunehmende Anzahl von Telefonbetrugsfällen mit Schadenssummen in Millionenhöhe veranlasst die sächsische Polizei dazu, diesem Kriminalitätsphänomen mit einer landesweiten Kampagne entgegenwirken.
Mit den Botschaften „HÖR‘ GENAU HIN!“ und „SCHAU‘ GENAU HIN! Telefonbetrug kann jeden treffen.“ sensibilisiert die sächsische Polizei in den kommenden Monaten die Bevölkerung mit unterschiedlichen Maßnahmen für Telefonbetrugsmaschen. „Unser Ziel ist es, die Menschen in Sachsen über die verschiedenen Arten von Telefonbetrug aufzuklären und ihnen praktische Tipps und Ratschläge zu geben, wie sie Betrugsmaschen erkennen und sich davor schützen können“, sagt Janin Eissing von der Zentralstelle für polizeiliche Prävention des Landeskriminalamt Sachsen. Unverständnis für die Opfer sowie Angst und Scham, Betrugsfälle Angehörigen und der Polizei zu melden, möchte die Polizei Sachsen mit der Kampagne abbauen.
„Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern verständlich machen, warum Betrugsmaschen am Telefon in vielen Fällen funktionieren und klarmachen, dass man sich nicht zu schämen braucht, wenn man auf so eine Betrugsmasche hereingefallen ist. Telefonbetrug kann jeden treffen“, so Janin Eissing.
Unterstützung von Angehörigen notwendig
Mit der Kampagne sollen aber nicht nur ältere Menschen und Senioren erreicht werden. Aus polizeilicher Sicht braucht es dringend auch die Unterstützung von Angehörigen. Für viele Opfer von Telefonbetrug ist es eine große Hürde, über die Erlebnisse zu sprechen und Anzeige bei der Polizei zu erstatten – zu groß ist die Angst vor Schuldzuweisung und die eigene Scham, auf die Betrugsmasche hereingefallen zu sein. Manche Betroffene fürchten, von ihren Angehörigen als verwirrt und nicht in der Lage, allein zu leben, angesehen zu werden. Die Polizei bittet daher insbesondere Angehörige von Senioren, mit ihren Eltern und Großeltern offen über Telefonbetrug zu sprechen und sie für die Betrugsmaschen zu sensibilisieren. Sich ein Codewort mit den Eltern und Großeltern auszumachen, woran man sich bei zweifelhaften Anrufen erkennt, ist ein Tipp der Polizei, sich vor Telefonbetrug zu schützen. Weiterhin rät die Polizei Angehörigen, Betroffenen von Telefonbetrug zuzuhören, Verständnis zu zeigen und sie zu ermutigen, Anzeige zu erstatten.
Auf ihrer Homepage informiert die sächsische Polizei Sachsen ausführlich über gängige Betrugsmaschen und gibt Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug: www.polizei.sachsen.de/telefonbetrug