An Leipziger Seen gab es immer wieder schlimme Badeunfälle, teils mit Todesfolge. Diese Gefahr soll nun eingedämmt werden. Zur Badesaison 2020 beschloss die städtische Ratsversammlung am 10. Juni ein Pilotprojekt zur Wasserrettung.
Das Vorhaben wird noch diesen Sommer an „mindestens einem hochfrequentierten Strand“ umgesetzt, etwa dem Nordstrand am Cospudener See. Mit der Wasserwacht Leipzig, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der DLRG und weiteren Akteuren soll bis zum Saisonbeginn ein Monitoring für Bade-und Schwimmunfälle mit Verletzungen oder Todesfolge an Seen im Stadtgebiet aufgebaut sein. Durch diese Datenzusammenführung werden potentielle Gefahrenschwerpunkte in und am Wasser erkennbar.
Projekt ist Basis für Sicherheitskonzept
Auf Basis des Pilotprojekts und umfassender Risikoanalyse aller Seen im Stadtgebiet soll letztlich zum Jahresende ein abgestuftes Sicherheitskonzept stehen. In diesem Rahmen dürften sich RettungsschwimmerInnen auch über höhere Aufwandsentschädigungen freuen. Wie es im Rat hieß, hielten sie nach Kostenabzug oftmals kaum mehr als fünf Euro pro Stunde in der Hand.
Zum Pilotkonzept zählen neben Hinweis- und Warnschildern auch Rettungsringe, -türme, -boote sowie die Akuthilfe vor Ort und Erste-Hilfe-Räume. Zur Prävention sind nach einer Bedarfsanalyse zudem Schwimmlernkurse für alle Altersstufen im Gespräch.
Weiterhin liegt die Zusammenarbeitsprüfung „seeanliegender“ Kommunen und Landkreise für einen Rettungszweckverband inklusive etwaiger gemeinsamer Finanzierung an. Das beträfe Orte wie Markranstädt, Markkleeberg oder Schkeuditz.
Text | Foto: Anke Brod