Erinnerungsbörse zur Industriekultur
Zur Erinnerungsbörse am Freitag, dem 10. Januar 2020, von 15 bis 18 Uhr, sind Leipzigerinnen und Leipziger eingeladen, ihre persönlichen Erinnerungsstücke aus Leipziger Betrieben dem Team des Stadtgeschichtlichen Museums in der Alten Börse zu präsentieren und ihre Geschichte zur Arbeit in der DDR zu erzählen. Welche Arbeitserfahrungen sind Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben? Welche Produkte verbinden Sie mit dieser Zeit? Diese und weitere Geschichten sind gefragt. Ein Teil der mitgebrachten Objekte und Geschichten kann ab dem 10. Mai 2020 in der Sonderausstellung „Werk-Stadt Leipzig. 200 Jahre im Takt der Maschinen“ im Haus Böttchergäßchen präsentiert werden. Seit dem 19. Jahrhundert ist Leipzig eine Stadt der Industriekultur – eine Werk-Stadt im besten Sinne: die Heimat von unterschiedlichen Firmen, deren Produkte in alle Welt gingen und gehen. Während heutzutage vor allem die Automobilindustrie bekannt ist, stellten die Betriebe in DDR-Zeiten eine Vielzahl an Produkten her, darunter Bücher, Maschinen, Radios, Leuchten oder Textilien. Mit der Schließung vieler Betriebe nach der Wende ist die Erinnerung an die Arbeitsplätze tausender Leipziger fast in Vergessenheit geraten. Die Ausstellung greift das Thema Industriekultur auf und zeigt am Beispiel bedeutender Firmen wie Adolf Bleichert und Rudolf Sack deren wechselhafte Geschichte von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis zu schicksalhaften Krisenjahren und den Neuanfang im 20. Jahrhundert.
Johanna Sänger, Kuratorin der Ausstellung WerkStadt Leipzig und Expertin bei der Erinnerungsbörse, tauscht sich mit Klaus Ober zum Fotoalbum Oskar Becker, Röntgenlaborant im VEB Metallgußwerk Leipzig, aus. Das Album wird bei der Erinnerungsbörse auch präsentiert werden und ist Teil der späteren Ausstellung WerkStadt Leipzig.