„Bitte einsteigen – die Postkutsche fährt gleich ab!“ Ansagen wie diese tönten am 24. und 25. August über den Marktplatz von Liebertwolkwitz. Der Stadtteil beging feierlich „175 Jahre Postexpedition Liebertwolkwitz“. Und wer wollte, durfte in der quietschgelben, historischen Eil-Postkutsche gleich mal eine Runde drehen.
„Die Poststation war damals für Liebertwolkwitz ein Meilenstein“, berichtete Wolf-Dieter, seines Zeichens Präsident des ausrichtenden Interessenvereins „Völkerschlacht bei Leipzig 1813“, gegenüber Ortsblatt Leipzig. In der Muldentalstraße war demnach im Jahre 1850 der Transport von Briefen und Paketen, aber auch die Beförderung von „Bagage“ sowie Personen an den Start gegangen. Stündlich verkehrten ab dort täglich fünf Kutschen nach Leipzig zur Hauptpost und fünf in Richtung Grimma. Die nachgestellten Kutschfahrten an besagtem Jubiläums-Wochenende führten freilich zeitlich und streckenmäßig begrenzt „nur“ bis Probstheida und zurück nach Großpösna. Neben den Ausflügen mit der
„waschechten“ Eil-Postkutsche konnten die Besucher vor Ort zudem eine historische Motivpostkarte erstehen und diese mit Sonderbriefmarke versehen in die Welt versenden – kleines Foto links.
Das Programm „Kommt zum Pferd“ bot indes Reit-Erprobungen unter Federführung der „Voltigruppe Liebertwolkwitz“ an.
Für die jüngeren Gäste standen ein Karussell sowie eine Bastelstrecke für traditionelle Steckenpferde bereit. Darüber hinaus zeigte die Liebertwolkwitzer Tanzgruppe ihr Können. Einblicke in früheres Handwerk gewährte die historische Feldschmiede Althammer.
Text | Fotos: Anke Brod
Anmerkung der Redaktion: Die nächste Veranstaltung steht bereits an: Vom 18. bis zum 20. Oktober 2024 reist Liebertwolkwitz wieder ins Jahr 1813.