Kräuterspaziergänge liegen voll im Trend. Richtig Spaß macht es aber erst, wenn man die Kräutlein kennt und weiß, wozu sie gut sind. Wer in dieser Richtung Nachholebedarf hat, dem seien die Kräuterspaziergänge mit der Gohliserin Anja Labahn (Foto) empfohlen. Als zertifizierte Kräuter- und Heilpflanzenpädagogin kennt sie sich bestens aus.
„Es gibt keine Unkräuter, jede Pflanze hat ihre Berechtigung, ihren Sinn in der Welt“, sagt die Fachfrau. Es liege an uns, die Pflanzen mit allen Sinnen wahrzunehmen: sehen, fühlen, riechen, schmecken. Ganz nebenbei wirke sich das gut auf die Entschleunigung aus.
Die Energie der Pflanzen über das Riechorgan wahrzunehmen, könne Erinnerungen aus der Kindheit wecken und Gefühle beeinflussen. „Pflanzen sind total intelligente Wesen.“ Diesem ausgeklügelten System in der Natur nachzuspüren, tue unglaublich gut. „Ich mache das aus der Seele heraus.“ Ja, sie sei schon immer naturverbunden gewesen, und sie wollte schon immer anderen Menschen helfen. „Ich habe schon früh Kraft geschöpft in der Natur.“ Wer in den Wald geht, heißt es, denkt über sein Leben nach, über Veränderungen und was wichtig sei im Leben.
Sie schwärmt geradezu von der Ausbildung bei Angelika Künzel an der Kräuterschule im Erzgebirge. Für Anja Labahn, die in der Universitätsklinik arbeitet, war das genau das Richtige. Und es war naheliegend. „Meine Oma hatte einen Bauernhof, die Küken haben Brot mit Brennesseln bekommen, damit sie gut gedeihen“, erinnert sie sich. Und es wurde viel selbstgemacht.
Das Kochen mit Kräutern von Wald und Wiese liege ihr quasi im Blut. Statt sich über Löwenzahn und Giersch im Garten zu ärgern, sollte man lieber etwas in der Küche daraus zaubern. „Von der Wurzel bis zur Blüte ist alles essbar vom Löwenzahn.“ Und Giersch sei ein Superfood, „weil es den Stoffwechsel anregt und mehr Eisen als Spinat enthält.“ Ja, wer hätte das gedacht.
Text | Foto: Marianne H.-Stars
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