Jens Rübner: Vom Smutje-Traum zum DEFA-Fan

Wer kennt sie nicht: Rolf Hoppe, Peter Sodann, Manfred Krug, Katarina Witt und Gojko Mitic.
Und wer kennt Jens Rübner?
Auf jeden Fall die Genannten. Jens Rübner ist ihnen begegnet, hat Zeit mit ihnen verbracht und mit ihnen ebenso gesprochen wie mit vielen weiteren Künstlern auch.
Auch viele Ortsblatt-Leser kennen Jens Rübner. Hat er uns doch vergangenes Jahr monatlich hinter die Kulissen bekannter Filme und Stars schauen lassen.
Jens Rübner ist DEFA-Fan, der fast 20 Bücher vor allem zu dieser Thematik veröffentlich hat und von jenen erzählt, die damals im Kino auf der Leinwand oder im Fernsehen, nicht selten in schwarz-weiß, unsere Helden waren. „Das waren Künstler,“ sagt Jens Rübner voller Hochachtung, „die ihren Beruf von der Pike auf erlernt haben.“ Angesichts der täglich ausgestrahlten Serien, Castingshows und Influencern, kann man kaum noch glauben, dass es so eine Zeit einmal gab. Mehr und mehr gerät dies in Vergessenheit. Grund und Antrieb genug für den Paunsdorfer, die Geschichten mit Hingabe und ausgesprochener Akribie zu sammeln und zu konservieren.
„Eigentlich wäre ich am liebsten Smutje geworden, was leider nicht klappte“, berichtet Jens Rübner. Koch ist er dennoch geworden, hat als solcher vier Jahre im Gefängnis an der Alfred-Kästner-Straße gearbeitet. Herausfordernd. Hin und wieder ergab sich aber die Möglichkeit für den „Filmspiegel“, die einzige und deshalb sehr begehrte Filmzeitschrift der DDR, kleine Rezensionen zu verfassen. So wurde eine Leidenschaft begründet, die bis heute trägt, sich in vielerlei Publikationen niederschlägt.
Jens Rübner gibt mit leuchtenden Augen gern sein Wissen preis, steckt mit seiner Art Menschen an, weckt Neugier, stillt Wissendurst. Dabei kommt er vom Hundertsten ins Tausendste und wieder auf den Punkt zurück. So viel hat er zu erzählen, doch nie den Faden verlierend. Mit einer kleinen Portion Stolz berichtet der DEFA-Fan: „Ich habe viele Originalgemälde bzw. -zeichnungen in meiner Wohnung, unterzeichnet von Schauspielern, die ich traf! “
Wer kein Glück hat, so viele Schauspieler zu treffen, kann jedoch Vorträge vom DEFA-Fan besuchen oder ihn gar für solche buchen. Buchen, das ist noch ein schönes Stichwort: Ein Buch oder auch mehrere von Jens Rübner kann man natürlich auch erwerben. Und spätestens dann fühlt es sich so an, als würde man einer dieser berühmten Persönlichkeiten begegnen.
www.defa-filmfreund.de, Kontakt: defafan@web.de

Text | Foto: Oliver Bönisch