Neuinszenierung „Emil und die Detektive“
Kaum zu glauben, aber das Theater der Jungen Welt (TdJW) ist 75 geworden und ist damit das älteste deutsche Theater für Kinder und Jugendliche.
Am 7. November 1946 ging es mit „Emil und die Detektive“ von Erich Kästner los, und zwar im Weißen Saal in der Kongreßhalle am Zoo. Das bedeutete damals Theaterarbeit inmitten von Trümmern, denn wir dürfen nicht vergessen, es waren ja nur wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen. Als Eintrittspreis wurden Briketts entgegengenommen.
Im August 1989 fiel der Weiße Saal einem Brand zum Opfer, der alles vernichtete. Das Ensemble wurde unfreiwillig ein Wandertheater, bis zum Einzug ins Theaterhaus am Lindenauer Markt 2003.
Mit einer Neuinszenierung erinnert nun die Bühne dort an das erste Stück seiner Geschichte: „Emil und die Detektive“. Die Verfolgungsjagd kann beginnen, zum Beispiel am 01. November um 17 Uhr.
Eine Hommage an das TdJW, dem er selbst mittlerweile 35 Jahre angehört, schuf Inspizient Paul Kuhn mit einer Jubiläumsschau persönlicher Art. Die Objekte, Foto- und Textdokumente sind bis ins Jahr 2022 zu sehen. Parallel dazu können Besucher bis zum 21. November ein Stück Puppentheater-Geschichte erkunden; in der Ausstellung „30 Jahre Puppentheater“, kuratiert von Wilfried Reach, der die Puppenspiel-Sparte am TdJW mitbegründete. Bis heute ist er in dem Dauerbrenner „Peter und der Wolf“ zu erleben.
Paul Kuhn lebt das Theater, in dem er selbst 35 Jahre wirkt und jeden Spaß mitmacht, wie hier in seiner Ausstellung als Detektiv in der Litfaßsäule.
Text | Fotos: anne