20 Jahre Fontane-Kreis Leipzig

Treibende Kraft von Anfang an: Monika Stoye

In diesem Jahr feiert der Fontane-Kreis Leipzig sein 20-jähriges Bestehen. Anno 2004 gründete sich die Sektion. Seit dieser Zeit sorgt Monika Stoye aus der Südvorstadt als Leiterin dafür, dass  der Schriftsteller, Journalist und Theaterkritiker Theodor Fontane (1819-1898) nicht in Vergessenheit gerät. Leben und Werk des Dichters werden in öffentlichen Vorträgen und Lesungen von allen Seiten beleuchtet. Dank ihres unablässigen Engagements wird Fontane, der in seinen Werken ein „Abbild des 19. Jahrhunderts gibt“, wie Stoye sagt, auch weiterhin präsent sein in Leipzig.

Sie selbst kann gar nicht genug bekommen von „ihrem Theodor“. So liest sie immer wieder in dem Buch „Von Zwanzig bis Dreißig“, in dem der Autor auch Leipzig in den Jahren 1841/42 beschreibt, als er in der Adler Apotheke in der Hainstraße als Apothekengehilfe wirkte. „Fontane hatte starke Eindrücke hier“, sagt Monika Stoye. Hier seien sein schriftstellerischer und journalistischer Ehrgeiz geweckt worden. Schon am ersten Tag stand für den jungen Mann fest „dass es mir hier gut gehen würde. Und es ging mir auch gut.“

Trotz seiner über 200 Jahre ist Fontane ziemlich modern und heutig, wenn es zum Beispiel um Das-sich-Beschränken geht, um die Rückkehr zur Einfachheit und das Auf-sich-Vertrauen, das in diesem Vers steckt: 
„Das flücht’ge Lob, des Tages Ruhm, magst du dem Eitlen gönnen; Das aber sei dein Heiligtum: Vor dir bestehen können.“
Und: Wir sollten uns – wie Fontane – an kleinen Dingen erfreuen: „… Eine Griessuppe, eine Schlafstelle und keine körperlichen Schmerzen – das ist schon viel. Das Glück, wenn es mir recht ist, liegt in zweierlei: darin, daß man ganz da steht, wo man hingehört, und zum zweiten und besten in einem behaglichen Abwickeln des ganz Alltäglichen, also darin, daß man ausgeschlafen hat und daß einen die neuen Stiefel nicht drücken….“

Obwohl Monika Stoye nach 20 Jahren Fontane-Kreis mit „ihrem Theodor“ sehr vertraut ist, wird sie nicht aufhören, ihn zu lesen und sich für die Verbreitung seiner Werke einzusetzen.

Macht sich stark für Theodor Fontane: Monika Stoye.
Text | Foto: Marianne H.-Stars